Candidate Persona: Such dir einen Wunschbewerber

Die Suche nach geeigneten Bewerbern zählt zur Königsdisziplin in den Personalabteilungen der Unternehmen. Die Anforderungsprofile sind in den meisten Firmen sehr komplex. Längst reicht eine ausgezeichnete fachliche Expertise allein nicht mehr aus, um Stellen erfolgreich zu besetzen. Personalabteilungen erstellen aus diesem Grund immer häufiger eine sogenannte Candidate Persona, um die Suche nach geeigneten Kandidaten für einen Job effizienter zu gestalten.

Was ist eine Candidate Persona?

Im Marketing ist das Erstellen von Personas seit Jahrzehnten ein probates Mittel, um einen typischen Vertreter der Zielgruppe so exakt wie möglich zu beschreiben. Eine Persona erhält einen fiktiven Namen, ein fiktives Gesicht, eine fiktive Funktion, einen fiktiven beruflichen Werdegang und ein fiktives Privatleben. Die Eigenschaften repräsentieren in ihrer Gesamtheit einen typischen Vertreter der Zielgruppe mit seinen Wünschen, Interessen, Hobbys, Vorlieben und Zielen.

Eine Candidate Persona wird nach dem gleichen Muster erstellt. Der einzige Unterschied zum Marketing: Es handelt sich nicht um einen fiktiven Kunden, sondern um einen fiktiven Bewerber, der dem Anforderungsprofil für die zu besetzende Stelle bis ins kleinste Detail entspricht. Der perfekte Kandidat erhält durch das Erstellen einer Candidate Persona ein Gesicht, einen Namen und einzigartige Merkmale. Aus einer vagen Vorstellung vom Wunschbewerber wird auf diese Weise ein konkretes Bild.

Wozu benötigt man eine Candidate Persona?

Die Arbeitswelt ist in der Gegenwart äußerst vielschichtig. Das Recruiting ist davon nicht ausgenommen. Obwohl klassische Stellenausschreibungen in den Printmedien noch immer eine Säule auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für eine offene Stelle sind, ist der Markt in Bewegung. Bewerber nutzen zahlreiche neue Kanäle, um einen passenden Arbeitgeber zu finden.

Das Erstellen einer Candidate Persona hilft dabei, Kanäle aufzuspüren, über die Wunschbewerber angesprochen werden und die geeignete Ansprache zu identifizieren. Darüber hinaus finden Personalabteilungen durch das Erstellen einer Candidate Persona heraus, wodurch potenzielle Bewerber abgeschreckt werden. Fehler beim Recruiting lassen sich auf diese Weise effektiv vermeiden.

Der Weg zur Candidate Persona

Die fachliche Expertise spielt für Arbeitgeber nach wie vor die wichtigste Rolle bei der Auswahl geeigneter Bewerber. Doch zunehmend geraten weitere Kriterien wie soziale Kompetenzen und soziales Engagement, das Alter, die Berufserfahrung, persönliche Ziele, Hobbys, Affinität zu digitalen Prozessen usw. in das Blickfeld. Folgende Informationen werden gesammelt, um den idealen Kandidaten in Form einer Candidate Persona zu definieren:

  • Basisinformationen: Name, Geschlecht, Alter, Familienstand, Wohnort (Stadt oder Land)
  • Ausbildung: Abschlüsse, Bereitschaft zur Weiterbildung, Quereinsteiger oder nicht
  • Beruflicher Werdegang: Berufseinsteiger oder erfahrener Hase, Führungsposition ja/nein
  • Ziele im Berufs- und Privatleben
  • Hobbys
  • Soziales Engagement: Mitarbeit in Organisationen und/oder Vereinen
  • Jobsuche: Wechselwillig oder nicht? Aktiv oder passiv? Erfahrungen mit früheren Arbeitgebern
  • Nutzung sozialer Netzwerke: Aktiv oder passiv?
  • Ansprache: „Du“ oder „Sie“

Je genauer die Angaben und Eigenschaften definiert werden, desto größer sind die Erfolgsaussichten für Unternehmen, den geeigneten Kandidaten ausfindig zu machen. Ist eine Candidate Persona einmal erstellt, können zu den vorhandenen Merkmalen jederzeit Ergänzungen hinzugefügt werden.

So profitieren Unternehmen von einer Candidate Persona

Das Erstellen einer Candidate Persona ist zwar ein langwieriger Prozess, doch Unternehmen profitieren langfristig von dieser Maßnahme. Die Personalabteilungen wissen, über welche Kanäle nach geeigneten Kandidaten gesucht werden muss und wie die Ansprache formuliert werden muss. In den Stellenausschreibungen können bestimmte Botschaften platziert werden, die die Kandidaten überzeugen. Darüber hinaus werden Ressourcen geschont, indem auf das Schalten von Stellenanzeigen in ungeeigneten Medien und Kanälen verzichtet wird. Eine Candidate Persona hilft bei der Fokussierung auf Top-Kandidaten und wirkt wie ein Filter im Bewerbungsmanagement.


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