Employer Branding im Wandel der Zeit: Recruiting früher vs. Heute

Der Arbeitsmarkt befindet sich seit mehreren Jahren im Umbruch. Employer Branding rückt in den meisten Unternehmen zunehmend in den Fokus, denn das erfolgreiche Recruiting von Arbeitskräften stellt sich mehr und mehr als echte Herausforderung für Unternehmen dar. Wie stark sich die Suche nach Fachkräften im Lauf der Zeit gewandelt hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Warum ist Employer Branding heutzutage so wichtig?

Employer Branding ist ein Begriff, der seine häufige Verwendung den veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt verdankt. Zusammengefasst beschreibt er alle Maßnahmen, die ein Unternehmen einleitet, um sich als eigene Marke zu positionieren und potenziellen Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber zu erscheinen. Der demografische Wandel ist in Deutschland und den meisten anderen westlichen Industrienationen in vollem Gange. Damit einher geht ein Fachkräftemangel, der mittlerweile voll auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen hat.

In zahlreichen Branchen herrscht Personalknappheit. Gut ausgebildete Fachkräfte können sich ihren Arbeitgeber inzwischen aussuchen und sie machen von der Wahlmöglichkeit regen Gebrauch. Im Wettlauf um die besten Fachkräfte haben die Unternehmen die Nase vorn, die ein positives Image haben und sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Employer Branding, also der Aufbau zu einer attraktiven Arbeitgebermarke, ist mittlerweile zur Königsdisziplin im Bereich des Recruitings geworden.

Employer Branding früher und heute: 1970 bis 1990

Dass sich die Suche nach Arbeitskräften im Lauf der Zeit verändert hat, ist kein Geheimnis. Viele Arbeitnehmer kennen noch die Anfänge des Recruitings aus den 1970er Jahren. Wer damals die Tageszeitung aufschlug, fand auf den hinteren Seiten Stellenanzeigen aus den unterschiedlichsten Branchen. Die Publikation von offenen Stellen in der Tagespresse war am weitesten verbreitet. Hin und wieder suchten Unternehmen mit einem starken regionalen Bezug auch über Aushänge in Geschäften neues Personal. Bis in die späten 1990er Jahre wurden diese Formen des Recruitings am häufigsten genutzt.

Für Bewerber bedeutete diese Form der Fachkräftesuche: Sie mussten selbst aktiv werden, Bewerbungen schreiben und sich auf die Suche nach lukrativen Jobangeboten begeben. Die schriftlichen Bewerbungen wurden von der Personalabteilung gesichtet, ausgewertet und vorsortiert. Die aussichtsreichsten Kandidaten wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen und erfuhren in der Regel erste Wochen später, ob sie die Stelle bekommen oder nicht.

Digitalisierung nach der Jahrtausendwende

Das Internet revolutionierte neben vielen anderen Bereichen auch das Recruiting. Nach der Jahrtausendwende veröffentlichten Unternehmen Stellenausschreibungen nahezu ausschließlich online bei den verschiedenen Jobbörsen und Vermittlungsportalen. Neu war zu diesem Zeitpunkt die Veröffentlichung von Stellenangeboten auf der Homepage der Unternehmen. Doch bereits nach kurzer Zeit trat ein fulminanter Wandel ein, denn Unternehmen fanden nicht mehr genügend geeignete Bewerber, die sich auf die Stellenausschreibungen meldeten.

Aktive Personalsuche statt passive Ausschreibung

Der demografische Wandel beschleunigte die Entwicklung weg von der passiven Stellenausschreibung hin zu einer aktiven Personalsuche. Gut ausgebildete Fachkräfte sind Mangelware und heute ist die Kreativität der Unternehmen gefragt, um Bewerber von sich zu überzeugen. Recruiter gehen mittlerweile aktiv auf geeignete Bewerber zu und nutzen dafür in der Praxis diverse Kanäle. Klassische Jobbörsen haben zwar noch nicht ausgedient, doch gelten sie nicht mehr als Nummer 1 unter den Arbeitsplatzvermittlern. Karriere-Netzwerke wie Xing und LinkedIn sind dabei, ihnen den Rang abzulaufen, denn dort werden die Recruiter fündig.

Employer Branding: Wichtig wie nie!

Ältere Arbeitnehmer können sich unter Umständen noch erinnern, dass vor Jahrzehnten in den Stellenausschreibungen oft nicht einmal das Unternehmen genannt wurde, das Arbeitskräfte suchte. In der Gegenwart wäre dies in unverzeihlicher Fehler. Potenzielle Bewerber wollen genau wissen, wer um sie wirbt und welche Vorteile ihnen ein unterzeichneter Arbeitsvertrag bringt. Erfolgreiche Recruiter sind Marketingstrategen, die die Vorzüge eines Unternehmens den passenden Bewerbern schmackhaft machen und keine Verwalter, die in verstaubten Büros handschriftlich verfasste Lebensläufe studieren.

Fazit:

Unternehmen, die kein professionelles Employer Branding betreiben, ziehen beim Buhlen um die besten Fachkräfte in der heutigen Zeit den Kürzeren.


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