Social Media Recruiting oder auch Social Recruiting bezeichnet im Personalmarketing alle Prozesse, bei denen Unternehmen ihre Personalbeschaffung über soziale Netzwerke betreiben. Welches Netzwerk dazu genutzt wird, ist abhängig vom gesuchten Personal. Die wohl bekanntesten Karriere-Plattformen sind im deutschsprachigen Raum LinkedIn und Xing, aber auch Facebook, Instagram oder YouTube können erfolgreich zur Personalgewinnung eingesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis:
- Warum Social Media Recruiting?
- Herausforderungen
- Der richtige Social-Media-Kanal
- Tipps zum Social Media Recruiting
Warum Social Media Recruiting?
Rund 45% der Arbeitgeber in Deutschland erhalten seit Pandemiebeginn weniger bis deutlich weniger Bewerbungen als zuvor. Das geht aus einer Studie des „Institute for Competitive Recruiting“[1] (dt. Institut für wettbewerbsfähige Rekrutierung) hervor. Zeitgleich sind allerdings 75% der Internetnutzer aktiver in den sozialen Medien als zuvor.[2] Social Media Recruiting bietet an passender Stelle eine Möglichkeit zum direkten Kontakt zwischen Unternehmen und Bewerber. Anders als bei einer herkömmlichen Stellenausschreibung können Bewerber schnell und unkompliziert mit potenziellen Arbeitgebern in den Dialog treten.
Herausforderungen
Natürlich gelingt das Rekrutieren von neuem Personal über die sozialen Medien nicht von Zauberhand – im Gegenteil. Versetzen Sie sich einmal in die Lage eines Jobsuchenden. Wo würden Sie nach freien Stellen suchen? In den sozialen Medien? Wahrscheinlich lautet die Antwort hier „Nein“. Die meisten Nutzer halten sich dort privat auf. Deswegen müssen Strategien und Konzepte entwickelt werden, die einerseits das Interesse am Unternehmen als zukünftigen Arbeitgeber fördern, andererseits aber auch nicht zu gewerblich auf den User wirken. Zusätzlich müssen auch Bewerbungs- und Auswahlverfahren an die Gegebenheiten des sozialen Netzwerks angepasst sein.
Der richtige Social-Media-Kanal
Um effektives Social Media Recruiting zu betreiben, gibt es verschiedene Ansätze. Im ersten Schritt müssen die Ziele der Recruiting-Strategie definiert werden. Danach kann die passende Plattform ausgewählt werden.
Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram sind besonders praktisch, um sich durch Beiträge als Arbeitgeber zu positionieren und damit in die Arbeitgebermarke einzuzahlen. Weiterhin sind hier potenzielle Bewerber vermehrt privat unterwegs und haben ihr Profil daher meistens nicht für den zukünftigen Arbeitgeber optimiert. Sie bekommen so ein authentischeres erstes Bild vom potenziellen Bewerber.
Karriere-Netzwerke wie Xing und LinkedIn verfolgen ein anderes Ziel. Sie dienen speziell der beruflichen Vernetzung, dem geschäftlichen Austausch oder eben dem Inserieren von Stellenanzeigen. Darauf sind auch die Profile der Nutzer angepasst. Sie enthalten den beruflichen Werdegang und können mit konkreten Berufswünschen versehen werden. Kurz und knapp: Sie sind darauf ausgerichtet den Profilbesucher von den eigenen Qualitäten und Leistungen zu überzeugen.
Tipps zum Social Media Recruiting
#1 Definieren Sie Ihr Ziel genau
Damit eine Strategie erfolgreich ist, muss vorher definiert werden, woran der Erfolg gemessen wird. Legen Sie genau fest, was Sie in den sozialen Medien erreichen wollen und leiten Sie daraus Ihre Strategie ab.
#2 Passen Sie Ihre Inhalte an den jeweiligen Kanal an
Sie möchten auf den sozialen Netzwerken Ihre Botschaft verbreiten? Lassen Sie den Beitrag so aussehen, als würde er von einem Freund kommen. Viele der Nutzer sind hier insbesondere privat unterwegs und fühlen sich deswegen von Beiträgen, die zu werblich wirken, schnell genervt.
#3 Seien Sie sexy!
Wenn Sie potenzielle Bewerber erreichen wollen, müssen Sie auch gefallen. Polieren Sie Ihre Unternehmensseite auf dem ausgewählten Kanal ein wenig auf und machen Sie sich attraktiv für Bewerber. Die Stellenanzeige oder der Beitrag kann noch so ausgeklügelt und professionalisiert sein. Wenn ihr Profil nicht die passende Botschaft ausstrahlt, haben Sie den Interessenten genau so schnell verloren, wie er gekommen ist.
#4 Holen Sie Ihre Mitarbeiter dazu
Binden Sie Ihre Mitarbeiter aktiv in die Strategieentwicklung ein. Sie können aus erster Quelle sagen, was Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet. Aktive Markenbotschafter schaffen Vertrauen und geben dem Unternehmen einen menschlichen Charakter. Eine Empfehlung von einem Freund für eine neue Arbeitsstelle ist oftmals viel interessanter, als eine ausgeschriebene Stelle in einem Onlineportal.
#5 Schöpfen Sie alle Möglichkeiten aus
Um in der Flut von Inhalten in den sozialen Medien nicht unterzugehen, sollten Sie alle Möglichkeiten nutzen, um Ihre Inhalte auf der Plattform zu verbreiten und mit den Nutzern zu interagieren. Das bedeutet für Sie: Nutzen Sie wenn möglich Storys, pflegen Sie regelmäßig Ihr Unternehmensprofil, reagieren Sie auf Kommentare und fassen Sie regelmäßig Kontakte im Business-Netzwerk nach.
Sie möchten sich eine moderne Arbeitgebermarke aufbauen, um das Personalrecruiting positiv voranzutreiben? Wir helfen Ihnen dabei und beraten Sie gern persönlich!
Quellen:
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1119951/umfrage/anzahl-der-bewerbung-pro-stelle-im-recruiting-waehrend-der-corona-krise/
[2] https://www.bitkom.org/sites/default/files/styles/media_teaser_large/public/2020-05/200526_social-media_zu-corona-zeiten_pg.png?itok=VyTMYRW_